Barbara Regitz, MdL, zu Besuch beim Familienunternehmen der Gebrüder Voit GmbH - Nünberger Gesichtsmaskenproduktion
Die Sommerpause des Bayerischen Landtags ermöglicht es den Abgeordneten jedes Jahr, sich auch einmal etwas zu erholen und Urlaub zu machen, aber ebenso verstärkt Termine im eigenen Stimmkreis wahrzunehmen, wenn das Parlament in München sieben Wochen ruht. Barbara Regitz nutzte die Landtagspause heuer intensiv und besuchte u.a. spannende Unternehmen, das Klinikum NürnbergNord, ein Caritas-Hospiz, das Tierheim Nürnberg und die „Nürnberger Sommertage", um sich vor Ort direkt zu erkundigen.
Den Auftakt der Besuchsreihe bildete die Firma Gebrüder Voit GmbH mit Sitz am Röthensteig. Das Unternehmen wurde 1885 gegründet und existiert heute bereits in der fünften Generation. Inhaber und Geschäftsführer Michael Welck begrüßte Barbara Regitz sehr herzlich und stellte ihr das Unternehmen kurz vor, ehe es dann zur Betriebsbesichtigung ging. Die Gebrüder Voit begannen Ende des 19. Jahrhunderts als reiner Papiergroßhandel, der dann relativ bald in eine Papierverarbeitung überging. Es wurden Tüten verschiedener Art, Form und Größe hergestellt, zunächst vor allem für Backwaren. Michael Welck übernahm die Geschäftsführung 1995 von seinen Eltern und heute fußt das Unternehmen, das derzeit 40 Mitarbeiter beschäftigt, auf drei Säulen: Druckerei, Produktion von Filtermedien und Herstellung von Gesichtsmasken. In der Druckerei werden pro Tag bis zu 60.000 Hüllen für Daten- und Tonträger wie CDs und Schallplatten produziert. Eine weitere Domäne der Firma ist das Herstellen von Staubsaugerbeuteln mit hoher Filterleistung. Der größte Absatzmarkt hierfür liegt in Frankreich, Lieferungen erfolgen aber auch bis nach China.
So erklärt Michael Welck auch die dritte, neueste Säule des Unternehmens, wenn er sagt „vom Staubsaugerbeutel kamen wir dann jetzt in der Coronazeit zu den Gesichtsmasken". Für die Produktion der Voit FaceMask wurde eine neue Maschine angeschafft und weitere Mitarbeiter eingestellt. Die Maschine schafft pro Tag rund 50.000 Masken, was aber beim immensen Bedarf allerorts aktuell nicht ausreicht. Daher wird Welck investieren und zwei weitere, leistungsfähigere Maschinen anschaffen mit dem Ziel, dass bei Voit dann täglich ca. 300.000 Masken gefertigt werden können. Bei der Voit FaceMask handelt es sich um eine hochwertige medizinische Gesichtsmaske, Typ II mit Ohrenschlaufen, die als Einmalprodukt zu verwenden und die nach DIN EN 14683 zertifiziert ist. Sie besteht aus hypoallergenen, weichen und geschmeidigen Vliesstoffen, ist geruchsneutral, strapazierfähig und naturlatexfrei. Ein spezieller Micro-Keimfilter sorgt für verbesserte Atmungsaktivität bei optimaler Filterleistung. Hauptabnehmer der Masken sind laut Welck Krankenhäuser, Arztpraxen und Pflegeheime, aber auch die Nürnberger Bevölkerung kann von den heimisch produzierten Masken profitieren: Am Röthensteig 20 gibt es einen täglichen Werksverkauf: 50 Voit FaceMasks für 22 Euro. Welck erläuterte Barbara Regitz die momentane Problematik:,,Der deutsche Markt wird von chinesischen Masken gerade überschwemmt und wie so oft, ist leider der Preis nach wie vor das Entscheidungskriterium Nr. 1. Bei den Massen gilt je günstiger, desto mehr wird bestellt. Wir bei Voit legen aber primär absolut Wert auf Qualität und wenn man sich unsere hier in Nürnberg hergestellten Masken anschaut, dann ist das schon ein großer Unterschied zu dem, was das teils aus China zu uns kommt. Ich bin mir aber absolut sicher: auf längere Frist wird sich die Qualität durchsetzen".
Barbara Regitz zeigte sich beim Firmenrundgang beeindruckt, welch kreatives Unternehmen sich mit den Gebrüder Voit bei ihr im Stimmkreis befindet: „Vom Staubsaugerbeutel zur Gesichtsmaske: das finde ich wirklich faszinierend. Herr Welck und sein Team haben die Zeichen der Zeit erkannt und die Zukunft ihres Unternehmens durch die Erweiterung der Maskenproduktion abgesichert. Hier wurde rasch gehandelt, entschieden und in der größten Krise der letzten Jahrzehnte sogar investiert. Das finde ich mutig, verantwortungsvoll und vorausschauend. Besonders gefällt mir die Internationalität, die hier in „unseren" Nürnberger Masken steckt. Die Materialien dafür kommen aus fünf Ländern: Deutschland, Belgien, China, Frankreich und Niederlande. Das passt doch wunderbar zu so einer international aufgestellten Stadt wie Nürnberg. Ich bin stolz, dass wir so tolle Unternehmen hier bei uns haben."
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